Mit wenig Zeitaufwand und ohne Anstrengung fit werden, abnehmen und Muskeln aufbauen, damit werben Anbieter von EMS-Training. EMS steht für “Elektrische Muskelstimulation” (bzw. Elektromyostimulation) und soll das alles möglich machen. Die Auswahl an EMS-Studios nimmt stetig zu. Viele haben gut einsehbare Trainingsflächen und der ein oder andere hat sich vielleicht schon mal gefragt hat, was die verkabelten Menschen da eigentlich sportlich treiben.

Deshalb stellen wir die wesentlichen Key-Facts zum EMS-Training vor und gehen der Frage nach, ob sich EMS-Training wirklich lohnt.

Übersicht:

  1. Was bedeutet EMS-Training?
  2. So funktioniert EMS-Training
  3. Wie häufig und wie lange sollte man trainieren?
  4. Ist EMS-Training wirklich effektiv?
  5. Wann EMS-Training verboten ist
  6. Kosten von EMS-Training

1. Was bedeutet EMS Training?

EMS steht für “Elektrische Muskelstimulation” (bzw. Elektromyostimulation) und beschreibt damit schon fast vollständig was beim EMS-Training passiert. Eure Muskeln werden durch einen elektrischen Reiz stimuliert. Muskelkontraktionen sind die Folge und das Muskelwachstum wird angeregt.

Der elektrische Reiz erfolgt über Elektroden am Körper, die in der Regel in einer Körperweste und Manschetten an Armen, Beinen sowie am Po integriert sind. Für die Muskelkontraktion ist es erstmal unerheblich, ob ihr dabei passiv bleibt oder euch bewegt. Der Effekt, der durch die elektrische Muskelstimulation entsteht, wird aber durch aktive Bewegung unterstützt. Deshalb werden in EMS-Studios während der Stimulation Kraftübungen mit dem Körpergewicht oder auch Gewichten durchgeführt.

Muskelstimulation mit Elektroden
InnerVisionPRO/shutterstock.com

Laut Wikipedia gibt es EMS-Training bereits seit den 70er Jahren. In Form von EMS-Studios für Freizeitsportler ist diese Art des Trainings aber erst die letzten 10 Jahre populär geworden. Am Anfang insbesondere in der Physiotherapie und im Leistungssport eingesetzt, zielt das Angebot in den EMS-Studios heute auch auf Freizeitsportler, die abnehmen oder Muskelaufbau betreiben möchten. Inzwischen gibt es häufig auch noch ein EMS-Cardioangebot.

2. So funktioniert EMS-Training

Das Training findet in spezieller Funktionsunterwäsche statt, vergleichbar mit einer langen Radlerhose und einem Funktions-Unterhemd die eng am Körper anliegen. Für ein Probetraining bekommt ihr in der Regel Leih-Wäsche. Wer regelmäßig trainiert kann sich meist direkt im Studio mit der geeigneten Wäsche eindecken.

Darüber wird dann eine verkabelte Weste mit integrierten Elektroden und ebenfalls verkabelten Manschetten für Arme, Beine und Po getragen. Dadurch können alle wesentlichen Muskelgruppen über die Elektroden stimuliert werden. Die Weste und Manschetten werden vorher nass gemacht, um die Leitfähigkeit der Stromimpulse zu erhöhen.

Dann werdet ihr an ein EMS-Terminal angeschlossen, über das die Übungen und Impuls-Intensitäten gesteuert werden und los geht’s!

Training im EMS-Studio
InnerVisionPRO/shutterstock.com

Der Stromimpuls kommt dann in gleichmäßigen Intervallen, abwechselnd mit gleichdauernden Pausen. Während der Impuls-Phase werden dann die jeweiligen Kraftübungen durchgeführt. Ganz ohne Anstrengung geht es also euch beim EMS-Training nicht. Es ist im Gegenteil sogar eher der Fall, dass die Übungsausführung während der Muskelkontraktion durch den Stromimpuls deutlich schwerer ist.

Wer das erste Mal so trainiert, bekommt eine vorherige Einweisung und auch die Impulsstärke wird individuell auf euch eingestellt. Dabei soll der Stromimpuls ein Kribbeln verursachen, ohne schmerzhaft zu sein. In den meisten Studios begleitet euch ein Trainer auch bei den nachfolgenden Trainingseinheiten und zeigt euch die durchzuführenden Übungen.

3. Wie häufig und wie lange sollte man trainieren?

Länger als 20-30 Minuten dauert ein EMS-Training in der Regel nicht und ihr seid fertig. Der Zeitaufwand hält sich hier also tatsächlich in Grenzen.

Angeboten werden häufig Abonnements, in denen ihr 2 Sitzungen pro Woche durchführen könnt. Mehr sollten es pro Woche aber auch nicht sein, um ausreichend Regenerationszeit zwischen den Trainingseinheiten einzuhalten. Wer neben dem EMS-Training regelmäßig noch weiteren Sport macht und z.B. Laufen oder ins Fitnessstudio geht, sollte nur einmal pro Woche ein EMS-Training machen.

4. Ist EMS-Training wirklich effektiv?

Trotz geringem Aufwand ist auch EMS-Training kein Selbstläufer in Sachen Fitness. Wie effektiv dein Training ist, hängt von der individuellen Trainingsintensität und -Häufigkeit ab. Und natürlich von den persönlichen Zielsetzungen (Abnehmen, Muskeln aufbauen u.a.). Zur Trainingsintensität und -häufigkeit sei an dieser Stelle nochmal darauf hingewiesen, dass ein Zuviel an Training sich negativ auf die Trainingsergebnisse auswirken kann.

Wer bisher eher wenig bis gar keinen Sport getrieben hat, wird mit einem regelmäßigen EMS-Training sicherlich Erfolge beim moderaten Muskelaufbau (z.B. um ein Abnehmziel zu unterstützen) erzielen. Für einen großen Muskel- oder Kraftaufbau wird allein das EMS-Training vermutlich nicht ausreichen.

Allerdings kann auch hier durch das Training mit Strom ein zusätzlicher, neuer Trainingsreiz gesetzt werden und als Ergänzung zum normalen Training Erfolge erzielen. EMS-Training kommt nicht umsonst u.a. aus dem Leistungssport und kann richtig eingesetzt ein sehr effektives Training sein.

5. Wann EMS-Training verboten ist

Wie bei allen anderen Sportarten, gilt auch beim EMS-Training, dass medizinische Einschränkungen im Vorfeld abgeklärt sein sollten.

Grundsätzlich sollten alle Trainingseinheiten durch geschulte Trainer oder Physiotherapeuten angeleitet und begleitet werden. Insbesondere auch, um nicht mit einer zu starken Intensität oder zu häufig zu trainieren und damit in ein gesundheitlich kritisches Übertraining zu geraten.

6. Kosten von EMS-Training

Eine allgemeingültige Aussage lässt sich aufgrund der Vielzahl der Anbieter nicht treffen. Aber ganz billig ist EMS-Training nicht. Die Preise variieren pro Sitzung zwischen 20-30 Euro, je nach EMS-Studio und Abrechnungsmodell. Hinzu kommt häufig noch eine initiale Startergebühr und der Kauf der notwendigen Funktionsunterwäsche.

Letztlich müsst ihr für euch abwägen, ob sich der Preis lohnt. Wer von sich selbst weiß, dass er nur selten ins Fitnessstudio geht und bereits einen Monatsbeitrag mehr oder weniger umsonst ausgibt, könnte hier motivierter sein und das Geld dann besser in ein regelmäßiges EMS-Training investieren.

Fazit

Am Besten ihr probiert es einfach mal aus und bildet euch selbst eine Meinung! Die meisten EMS-Studios bieten kostenlose Probetrainings an und erzählen euch gerne mehr zu den Möglichkeiten und Trainingseffekten des EMS-Trainings. Und auch viele Fitnessstudios haben sich inzwischen ein EMS-Gerät angeschafft, dass ihr dann als Mitglied (meist gegen einen Zusatzbeitrag) nutzen könnt.

Und damit ihr direkt loslegen könnt, gibt es hier eine Übersicht der EMS-Studios in Bonn und Umgebung!

Bildmaterial: InnerVisionPRO/shutterstock.com

Sport-Bonn
Autor: Sport-Bonn

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